Dreibäume und Davit Systeme finden als temporäre Anschlagpunkte für die Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz Verwendung und werden demnach der EN 795 B untergeordnet. Sie dienen zum Sichern und Transportieren von Personen. Meist können mit ihnen mittels aufgesteckter Seilwinde auch kleine Lasten befördert werden. Dreibäume und Davit´s lassen sich beide schnell und werkzeuglos aufbauen. Wenn nur zeitweilig ein Anschlagpunkt benötigt wird, ist das Dreibein oder der Davit fast alternativlos. Diese Systeme werden beispielsweise regelmäßig von Abwasserverbänden genutzt um Brunnen oder Kanäle zu inspizieren. Besonders bei häufig wechselnden Arbeitsplätzen ist der teleskopierbare Dreibaum oder der steckbare Davitarm ständig im Einsatz und aus unserem Arbeitsalltag nicht mehr wegzudenken. Sie sind leicht, handlich und flexibel anwendbar.
Der Aufbau eines Dreibaums ist denkbar einfach. Seine Beine sind im Regelfall teleskopierbar. Sie werden ausgezogen und in gewünschter Länge eingerastet. Nach dem Aufstellen spreizt man die Beine auseinander bis eine Bolzenverbindung in der Endlage automatisch einklinkt oder manuell nachgerüstet wird.
Der Stand auf drei Beinen macht ein Nachjustieren und Ausrichten entbehrlich. Adapter für Winden oder Höhensicherungsgeräte (HSG) sind meist schon vormontiert, sodass die jeweiligen Geräte nur noch eingehakt und durch Bolzen gesichert werden brauchen. Seile vom HSG, der Lasten- oder Personenwinde werden über die Umlenkrollen gelegt und die Füße gegen Wegrutschen mit einer Kette oder einem Band umschlungen. Das Sichern der Beine gegen Wegrutschen ist je nach Fabrikat von Nöten. Der Abstieg kann beginnen.
Das Einrüsten des Dreibaums ist dem Arbeitsplatz und Verwendungszweck anzupassen. Sollen Personen abgelassen werden, sind diese immer mit zwei voneinander unabhängigen Systemen gegen Absturz zu sichern. Ist im Schacht beispielsweise eine Leiter vorhanden, reicht am Dreibaum nur ein Höhensicherungsgerät, ein Mitlaufendes Auffanggerät an beweglicher Führung, ein Rollgliss oder eine Personenwinde um die Person gegen Absturz zu sichern. Fehlt eine Leiter muss beispielsweise eine Personenwinde und zusätzlich eine zweite Sicherung installiert werden. Hierfür eignet sich ein Höhensicherungsgerät oder ein Mitlaufendes Auffanggerät an beweglicher Führung.
Eine Rettung aus Schächten setzt meist ein heraufholen der Person voraus. Hierzu sind zumindest Höhensicherungsgeräte mit integrierter Rettungskurbel vorzusehen. Im Sinne eines redundanten Systems verfügt die zweite Sicherung idealerweise auch über eine Möglichkeit zum Bergen des Verunglückten.
Das Davit-System unterscheidet sich in mehreren Dingen vom Dreibaum. Das System ist je nach Hersteller komplexer und zeitaufwendiger im Aufbau. Hingegen ist das Arbeiten mit einem Davit-System komfortabler. Das Davit-System von Capital-Safety sei hier genannt. Es lässt sich in seiner Grundversion dem 5-teiligen Davit-Hebesystem relativ schnell und unkompliziert aufbauen.
Hierzu wird die Basis mit seinem Mittelteil, den Quertraversen und Seitenteilen ineinander gesteckt und verbolzt. Eine Mastverlängerung wird in die Hülsenaufnahme geschoben und diese mit dem Davit-Ausleger gekrönt. Alle Teile sind steckbar und nur durch Bolzen zu sichern. Ein waagerechtes Ausrichten der Basis wird über die Spindeln an den Füßen vorgenommen. Adapter für Winde und Höhensicherungsgerät sind meist vorinstalliert, so dass die Montage der Geräte nur durch Einklinken und Sichern von statten geht.
Im Idealfall ist vor Ort bereits eine Boden- oder Konsolenhülse angebracht, in die die Mastverlängerung und der Davitausleger nur noch eingesteckt werden muss. Nach dem Installieren von Winde und HSG ist das Davit-System komplett und einsatzbereit.
Ein gewichtiger Vorteil des Davit-Systems gegenüber dem Dreibaum ist der schwenkbare Ausleger. So besteht die Möglichkeit, Teile oder Personen nach dem Heraufholen aus dem Gefahrenbereich zur Seite zu schwenken.