Tractel Greifzug Mot

Der Tractel Greifzug Mot ist ein motorisiertes Hydraulik-Greifzug-System auf Basis der supertirfor™ TU-H-Geräte – entwickelt für schwere, wiederkehrende Zug- und Hebevorgänge über lange Strecken bei kontrollierter Seilbewegung. Das Set besteht aus einem Hydraulikaggregat, einem 3 m Schlauchsatz mit Schnellkupplung sowie einem Greifzug™-Hebezug mit Rahmen und Hydraulikzylinder. Je nach Bedarf kann das System als 1-Wege betrieben oder zu einem 4-Wege-System erweitert werden, um bis zu 4 Geräte über ein Aggregat zu versorgen.

Einsatzbereiche

Der Greifzug Mot spielt seine Stärken aus, wenn hohe Lasten häufig bewegt werden und manuelle Hebelarbeit an Grenzen stößt: beim Ziehen, Heben, Spannen und Positionieren – auch in anspruchsvollen Außenumgebungen. Besonders praktisch ist die Kombination aus durchlaufendem Seil und hydraulischem Antrieb, weil lange Seilwege effizient und kontrolliert abgearbeitet werden können.

• Stahl- und Anlagenbau: Bauteile ausrichten, montieren, verspannen
• Instandhaltung: Aggregate/Maschinen kontrolliert ziehen oder anheben
• Bau & Infrastruktur: Richtarbeiten, Zugaufgaben, Montage unter wechselnden Bedingungen
• Langstrecken-Zug: Lasten über große Distanzen bewegen (Seillänge flexibel wählbar)

Varianten und Unterschiede

Das System ist in zwei Grundklassen verfügbar: TU-16H (bis 1600 kg) und TU-32H (bis 3200 kg). Beide können als 1-Wege-System betrieben oder zu einem 4-Wege-System erweitert werden (bis 4 x 1600 kg bzw. 4 x 3200 kg – abhängig von der konkreten Systemkonfiguration). Das passende supertirfor™-Seil (mind. 5 Litzen) ist nicht im Lieferumfang und wird separat gewählt – passend zu Seildurchmesser und Einsatzlänge.

Technische Daten

Praxis-Hinweis: Das Aggregat hat eine 13 l/min-Option, jedoch gilt die klare Vorgabe: TU-16H niemals an 13 l/min betreiben.

Sicherheitsaspekte und Normen

Der Greifzug Mot arbeitet nach dem bewährten Prinzip der Seildurchlaufwinde: Die Last wird über den Mechanismus am Seil gehalten und bewegt, während der Überlastschutz über definierte Scherstifte erfolgt. Für die Sicherheit ist entscheidend, dass ausschließlich das passende Original-Seil mit korrektem Durchmesser und geeigneter Litzenzahl verwendet wird und die Anlage immer in gerader Zugrichtung arbeitet (keine Kantenbelastung/kein Schrägzug). Zusätzlich muss die Hydraulikseite korrekt ausgelegt sein: Durchfluss, Kupplungen und Schlauchpaket müssen zur Systemkonfiguration passen.

• Scherstifte niemals überbrücken oder durch ungeeignete Bolzen ersetzen
• Nur geeignetes supertirfor™-Seil (mind. 5 Litzen) einsetzen
• Keine Kantenlast: Seilführung schützen (ggf. Umlenkrolle / Kantenschutz)
• Hydraulik korrekt betreiben: insbesondere TU-16H nicht an 13 l/min
• Lastweg freihalten und nie unter schwebender Last arbeiten

Häufige Fehler in der Praxis

• Falsches Seil (Aufbau/Ø/Litzenzahl): führt zu Schlupf, Klemmschäden oder erhöhtem Seilverschleiß
• Schrägzug und Seil über Kanten: Drahtbrüche, Quetschungen, vorzeitiger Seilausfall
• Überlast oder „mit Gewalt“ arbeiten: Scherstift löst aus, Folgeschäden möglich
• Falsche Hydraulikparameter: unpassender Durchfluss/Anschluss (kritisch bei TU-16H)
• Ungeeigneter Anschlagpunkt: mangelnde Verankerung erzeugt Rucklasten und Kontrollverlust

Passende Artikel und Zubehör

Für eine vollständige, sichere Anwendung wird in der Praxis meist folgendes Zubehör ergänzt: ein passendes Tractel Seil für Greifzug-Systeme, eine geeignete Umlenkrolle für saubere Seilführung (oder zur Kraftsteigerung im Flaschenzugbetrieb) sowie ein belastbarer Bodenanker, wenn kein fester Anschlagpunkt verfügbar ist. Damit bleibt die Seilführung stabil, Kanten werden vermieden und der Einsatzbereich im Gelände deutlich erweitert.

• Tractel Greifzugseil – korrekt konfektioniert für zuverlässigen Betrieb
• Tractel Umlenkrolle – Seilführung verbessern, Zugrichtung flexibel gestalten
• Tractel Bodenanker – mobiler Anschlagpunkt für Baustelle und Gelände