Hadef Elektrofahrwerk 22/90 E

Das HADEF Elektrofahrwerk 22/90 E ist ein Einschienen-Elektrofahrwerk zum motorischen Verfahren von Lasten auf Normträgern (I-/H-Träger) und wird typischerweise als Fahrwerk für Hebezeuge in Kranbahnen und Montageanlagen eingesetzt. Serienmäßig sind integrierte Absturz- und Auflaufsicherungen, Gummipuffer sowie kugelgelagerte Laufrollen vorgesehen; die Fahrgeschwindigkeit ist als 16/4 m/min (Schnell-/Feinfahrt) angegeben. Die Baureihe wird mit Festigkeitsberechnung nach DIN 15018 beschrieben und verwendet u. a. verzinkte Lastbolzen, Einstellscheiben und Befestigungsmuttern für langlebigen Betrieb.

Abbildung: HADEF Elektrofahrwerk 22/90 E (TOMANRO).

Einsatzbereiche

• Kranbahn- und Trägeranlagen: motorisches Verfahren des Hebezeugs entlang der Laufbahn
• Produktion & Montage: wiederholtes, schnelles Positionieren von Lasten mit zusätzlicher Feinfahrt
• Instandhaltung: kontrolliertes Verfahren beim Ausrichten und Umsetzen von Komponenten an Maschinen/Anlagen
• Materialfluss: ergonomisches Verfahren bei höheren Lasten, wenn manuelles Schieben nicht praktikabel ist

Varianten und Unterschiede

Das 22/90 E ist in mehreren Tragfähigkeiten verfügbar (bis 25000 kg) und wird je Tragfähigkeit für unterschiedliche Flanschbreitenbereiche angeboten. In der Praxis ist der wichtigste Unterschied die passende Flanschbreite (Einstellbereich) am Träger: je nach Ausführung werden für kleinere Tragfähigkeiten oft zwei Bereiche geführt (z. B. „50–179 mm“ oder „180–310 mm“), damit das Fahrwerk sauber geführt läuft. Wählen Sie die Variante so, dass Ihr realer Träger (inkl. Beschichtung/Grat) vollständig im Einstellbereich liegt und nach dem Einstellen ein leichtgängiger Lauf ohne Verkanten möglich ist.

Technische Übersicht

Die Übersicht zeigt die typischen Kombinationen aus Tragfähigkeit, Fahrgeschwindigkeit und Flanschbreite. Die Fahrgeschwindigkeit ist herstellerseitig mit 16/4 m/min angegeben.

Häufige Fehler in der Praxis

• Falsche Flanscheinstellung: zu eng eingestellt führt zu Klemmen, zu weit eingestellt zu Schiefstellung und erhöhtem Rad-/Flanschverschleiß
• Schrägzug beim Verfahren: Seitenkräfte verursachen Verkanten und unnötige Zusatzbelastung
• Trägerzustand übersehen: Grate, Schweißspritzer, Verformungen oder starke Verschmutzung verschlechtern den Lauf
• Gummipuffer/Anschläge nicht beachtet: harte Anschläge erzeugen Stoßlasten und belasten Fahrwerk, Hebezeug und Träger
• Prüfung vernachlässigt: beschädigte Rollen, lockere Schraubverbindungen oder defekte Sicherungen werden zu spät erkannt

Sicherheitsaspekte und Normen

Betreiben Sie das Fahrwerk ausschließlich innerhalb der zulässigen Tragfähigkeit und nur auf Trägern, deren Flanschbreite im vorgesehenen Einstellbereich liegt. Die Baureihe wird mit integrierter Absturz- und Auflaufsicherung sowie Gummipuffer beschrieben; diese Schutzeinrichtungen müssen funktionsfähig sein und dürfen nicht überbrückt oder entfernt werden. Als konstruktiver Bezug wird die Festigkeitsberechnung nach DIN 15018 genannt; zusätzlich sind wiederkehrende Prüfungen und eine dokumentierte Instandhaltung nach den betrieblichen Vorgaben einzuplanen.

Passende Artikel und Zubehör

Das 22/90 E wird typischerweise mit einem passenden HADEF Elektrokettenzug als verfahrbare Einheit kombiniert, z. B. mit dem Elektrokettenzug 66/04 AK (Tragfähigkeit, Bauhöhe und Steuerung passend zur Anlage auswählen). Für den Anlagenbetrieb sind außerdem eine geeignete Stromzuführung (z. B. Schleppleitung/Stromschiene), Fahrweg-Endanschläge sowie passende Anschlagmittel zur Lastaufnahme sinnvoll. Für Montage, Inbetriebnahme und Wartung sind die Betriebs-/Wartungsanleitungen die Grundlage, damit Einstellung, Prüfung und Reparatur fachgerecht erfolgen.