GEDORE Umschaltknarre mit Einsatzring 4kt 41

Die GEDORE Umschaltknarre mit Einsatzring 4kt 41 ist eine besonders robuste Hebel-Umschaltknarre mit fest eingebautem Vierkantring, ausgelegt für hohe Drehmomente im Stahl- und Gerüstbau sowie im schweren Maschinen- und Anlagenbau. Der dauerhaft integrierte Vierkantring verhindert Verluste von Einsätzen und erlaubt eine sehr direkte, spielfreie Kraftübertragung auf Vierkantbolzen und -spindeln.

Der Körper der Knarre besteht aus GEDORE Vanadium Stahl 31CrV3, ist vollverchromt und auf maximale Dauerfestigkeit unter rauen Baustellenbedingungen ausgelegt. Die feinverzahnte Ratschenmechanik mit typischerweise 32 Zähnen ermöglicht einen kleinen Rückschwenkwinkel von etwa 11.25° – ideal bei beengten Platzverhältnissen an Gerüstkupplungen und Stahlkonstruktionen.

Aufbau, Materialien und Funktionsweise

Die Umschaltknarre 4kt 41 ist als Ratsche mit festem Einsatzring aufgebaut:

• Fest eingebauter Vierkantring (4kt) – der quadratische Einsatzring ist unlösbar im Kopf der Knarre integriert. Dadurch entfällt ein separater Steckschlüsseleinsatz, und die Kraftübertragung ist sehr direkt.
• Ratschenmechanik mit Umschalthebel – ein robustes Umschaltsegment ermöglicht schnelles Wechseln zwischen Rechts- und Linkslauf, ohne die Knarre abzusetzen.
• Langhebel-Ausführung – typische Längen im Bereich von rund 600 mm bieten einen großen Hebelarm und damit hohe Drehmomente bei gleichzeitig kontrollierter Kraft.
• Werkstoff 31CrV3 – der spezielle GEDORE Vanadium Stahl 31CrV3 wird geschmiedet, vergütet und anschließend verchromt, um hohe Zähigkeit, Korrosionsbeständigkeit und lange Lebensdauer zu gewährleisten.

Im Einsatz wird die Kraft über den Handhebel auf das Ratschengetriebe und von dort direkt auf den Vierkantring übertragen. Die feine Verzahnung ermöglicht das Nachsetzen bereits bei geringem Rückholwinkel – ein entscheidender Vorteil beim Verschrauben enger Gerüstverbindungen oder schwer zugänglicher Stahlbauschrauben.

Typische Einsatzbereiche der Umschaltknarre 4kt 41

Aufgrund der Kombination aus langem Hebel, Vierkantring und hoher Belastbarkeit wird die Umschaltknarre 4kt 41 vor allem in folgenden Bereichen eingesetzt:

• Stahl- und Gerüstbau – zum Anziehen und Lösen von Vierkantspindeln und Gerüstverbindern mit Vierkantprofil, etwa an Kupplungen, Spindelfüßen oder Rahmensystemen.
• Stahlkonstruktionen & Brückenbau – für temporäre und permanente Verbindungen, bei denen Vierkantköpfe als Sicherungs- oder Spannmittel verwendet werden.
• Schwerer Maschinen- und Anlagenbau – zum Arbeiten an Pressen, Walzwerken, Förderanlagen oder Großgetrieben mit Vierkantantrieben und Spannspindeln.
• Instandhaltung (MRO) – überall, wo große, fest sitzende Verschraubungen mit hohem Drehmoment regelmäßig gelöst und wieder angezogen werden müssen.

Variantenübersicht und Unterschiede innerhalb der Serie 41 / 41 V / 41 BV

Die Baureihe der GEDORE Ratschen mit Einsatzring umfasst unterschiedliche Ausführungen, die sich vor allem in der Schlüsselweite des Einsatzrings und im unterscheiden. Typisch sind Modelle mit Vierkantring (4kt) für Gerüst- und Spannspindeln sowie Ausführungen mit UD-Profil (12-kant) für Schraubenköpfe und Muttern.

Für die Auswahl ist entscheidend, ob eine Vierkantverbindung (4kt) oder eine klassische Schraube/Mutter mit UD-Profil zu bedienen ist. Die Umschaltknarre mit Einsatzring 4kt 41 richtet sich klar an Anwender, die regelmäßig an Vierkantspindeln arbeiten und möglichst wenig Einzelteile (z. B. lose Stecknüsse) am Einsatzort haben möchten.

Praktische Anwendung – Schritt für Schritt

Damit die Umschaltknarre 4kt 41 ihre volle Leistung sicher entfalten kann, empfiehlt sich folgende Vorgehensweise:

• Vierkant prüfen – vor dem Ansetzen des Vierkantrings prüfen, ob die Vierkantspindel sauber, unbeschädigt und frei von dicken Rostschichten oder Anbackungen ist.
• Knarre axial ausrichten – der Kopf der Umschaltknarre sollte möglichst fluchtend zur Spindel stehen, um Querkräfte und Kantenbelastung zu minimieren.
• Umschalthebel einstellen – vor dem Anziehen bzw. Lösen den Richtungsumschalter eindeutig auf Rechts- oder Linkslauf stellen.
• Gleichmäßige Krafteinleitung – bei hohen Drehmomenten die Kraft mit beiden Händen kontrolliert und stetig aufbringen, nicht ruckartig „springen“.
• Ratschenhub nutzen – bei begrenztem Platz den Rückschwenkwinkel der Knarre ausnutzen, die Knarre zurücksetzen und den Vorgang wiederholen, bis die gewünschte Spannposition erreicht ist.

Häufige Fehler und wie man sie vermeidet

In der Praxis treten bei der Verwendung von schweren Umschaltknarren mit Einsatzring immer wieder ähnliche Fehler auf:

• Falsche Schlüsselweite – ein nicht passender Vierkantring (zu groß oder zu klein) beschädigt die Spindel und überlastet den Ratschenmechanismus. Es muss immer die exakt passende Vierkantgröße gewählt werden.
• Verkanten des Einsatzrings – schräges Aufsetzen führt zu punktueller Kantenbelastung, was sowohl Spindel als auch Einsatzring beschädigen kann. Die Knarre sollte immer flächig und axial anliegen.
• Verwendung als Hebel oder Hammer – das Schlagen mit dem Knarrenkörper oder das Aufstecken ungeprüfter Verlängerungsrohre kann die Ratschenmechanik irreparabel beschädigen und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar.
• Wartungsfreie „Dauerbelastung“ – fehlende Reinigung und Schmierung der Mechanik reduziert die Lebensdauer der Ratsche deutlich. Gerade bei hoher Belastung sind regelmäßige Funktionsprüfung und leichte Schmierung wichtig.
• Überziehen ohne Drehmomentkontrolle – beim Anziehen von sicherheitsrelevanten Verbindungen (z. B. Gerüstankern) ohne anschließende Drehmomentprüfung besteht die Gefahr von Über- oder Untervorspannung.

Sicherheitsaspekte und einschlägige Normen

Die GEDORE Umschaltknarre mit Einsatzring 4kt 41 gehört zur Kategorie der handbetätigten Schraubwerkzeuge. Für die zugehörigen Steckschlüsseleinsätze und Verbindungselemente kommen in der Regel Normen wie DIN 3120 (Verbindungsvierkante), ISO 1174 (Antriebs-Vierkante), DIN 3124 bzw. ISO 2725-1 für Einsätze und DIN 3122 / ISO 3315 für Knarren zur Anwendung.

Für einen sicheren Einsatz sollten folgende Punkte beachtet werden:

• Persönliche Schutzausrüstung – bei Arbeiten im Gerüstbereich sind Schutzhandschuhe, rutschfestes Schuhwerk und ggf. Absturzsicherung obligatorisch.
• Standsicherheit – vor dem Ansetzen der Knarre muss ein sicherer Stand auf dem Gerüst oder der Arbeitsplattform gewährleistet sein, um Abrutschen bei hoher Hebelkraft zu vermeiden.
• Keine unzulässigen Verlängerungen – Verlängerungsrohre dürfen nur dann verwendet werden, wenn sie ausdrücklich vom Hersteller für diese Knarre vorgesehen sind. Ansonsten besteht Bruch- und Verletzungsgefahr.
• Regelmäßige Sichtprüfung – Risse, Aufweitungen am Vierkantring, beschädigte Verzahnung oder schwergängige Umschalthebel sind ein Ausschlusskriterium für den weiteren Einsatz.
• Drehmomentkontrolle – bei sicherheitsrelevanten Verbindungen (z. B. Gerüstbau) wird empfohlen, mit einem Drehmomentschlüssel gemäß den Vorgaben der jeweiligen Gerüst- oder Stahlbauvorschrift nachzukontrollieren.

Passende GEDORE Ergänzungswerkzeuge und Zubehör

Für einen durchgängigen, professionellen Schraubprozess wird die Umschaltknarre mit Einsatzring 4kt 41 häufig mit weiteren GEDORE Werkzeugen kombiniert, die ebenfalls bei TOMANRO erhältlich sind:

• GEDORE Steckschlüssel-Satz 3/4 Zoll UD 32 – ein kompletter Steckschlüsselsatz mit 3/4"-Antrieb und 6-kant bzw. UD-Profil-Einsätzen für große Schrauben und Muttern. Ideal als Ergänzung zu den 4kt-Knarren, wenn in derselben Anlage sowohl Vierkantspindeln als auch große Sechskantverschraubungen zu bedienen sind.
• GEDORE Steckschlüsseleinsatz 3/4 Zoll UD 32 – einzelne Steckschlüsseleinsätze mit Innenvierkant nach DIN 3120 und Außenprofil nach DIN 3124 / ISO 2725-1, ebenfalls aus GEDORE Vanadium Stahl 31CrV3 und verchromt. Perfekt zum Nachrüsten oder Ergänzen vorhandener Sätze.
• GEDORE Steckschlüsselsatz CT – modulare Steckschlüssel-Sätze im Schaumstoff-Modul CT, die für eine klare Organisation im Werkstattwagen sorgen und eine schnelle Vollständigkeitskontrolle erlauben – ideal für Service- und Instandhaltungs-Teams.
• GEDORE Drehmomentschlüssel DREMOMETER & Zubehör – für Verbindungen mit definiertem Anzugsdrehmoment können Drehmomentschlüssel der Baureihe DREMOMETER in Kombination mit passenden Verlängerungsrohren eingesetzt werden. Damit lassen sich die mit der Umschaltknarre vorgespannten Verschraubungen normgerecht nachziehen.

In Summe entsteht so ein GEDORE System aus Knarren, Steckschlüsseln und Drehmomenttechnik, das große Bandbreite von Montage, Instandhaltung und Qualitätssicherung abdeckt – von der groben Gerüstspindel bis zur definierte Drehmomentverschraubung.