Tractel Gebogener Überstieg

Der Tractel Gebogene Überstieg ist eine Ausstiegslösung am oberen Ende einer Steigschutzleiter bzw. Steigschutzschiene und erleichtert den sicheren Übergang auf eine Dachfläche oder ein Deck. Das Bauteil positioniert den Anwender beim Ausklinken mindestens 892 mm von der Absturzkante entfernt und unterstützt damit einen kontrollierten Übertritt. Für die Montage gelten u. a. Vorgaben zur Ausstiegsgeometrie (oberste Sprosse nicht höher als die Standfläche, obere Halterung max. 400 mm unterhalb der Standfläche) sowie die Pflicht zur lösbaren Sperre am Steigwegende.

Einsatzbereiche

Der Gebogene Überstieg wird eingesetzt, wenn am Ende eines vertikalen Steigwegs ein ergonomischer, sicherer Übertritt auf eine höher gelegene Fläche erforderlich ist – z. B. bei Dachzugängen, Wartungsdecks oder Plattformen.

• Industrieanlagen (Silos, Kamine, Tankanlagen) mit wiederkehrender Wartung.
• Masten & Türme (Telekommunikation/Energie) mit Decks/Plattformen.
• Gebäudetechnik für sichere Dachzugänge und definierte Ausstiegsstellen.

Varianten und Unterschiede

Varianten unterscheiden sich nach Systemanbindung (für Leiter oder für Schiene), nach Leiterholm-Durchmesser (z. B. Ø10.5 mm oder Ø14 mm) sowie nach Werkstoff (feuerverzinkter Stahl oder Edelstahl 316).

Ausführungen/Art.-Nr. gemäß Tractel Produktseite und TOMANRO-Typenseite.

Montagehinweise

Der gebogene Überstieg wird an der obersten Leiter montiert; die oberste Sprosse darf nicht höher als die Standfläche liegen (Bezug: DIN 18799-2 / DIN EN ISO 14122-4). Die obere Halterung ist am Versteifungsrohr vormontiert; bei der Montage am Bauwerk beträgt der Abstand der oberen Halterung zur Standfläche maximal 400 mm, anschließend sind Verschraubungen der oberen Halterung und der Stoßverbindung festzuziehen. Am oberen Ende des Steigganges muss eine lösbare Sperre montiert werden.

Häufige Fehler in der Praxis

• Falsche Variante (Leiter/Schiene oder Ø10.5 mm/Ø14 mm) gewählt → Passprobleme, ungünstige Geometrie.
• Oberste Sprosse zu hoch über Standfläche → unsicherer Übertritt, Normvorgaben werden verletzt.
• Abstand > 400 mm der oberen Halterung zur Standfläche → ungünstige Lastabtragung, wackelige Ausstiegszone.
• Lösbare Sperre am Steigwegende fehlt → unkontrollierter Systemabschluss.
• Verschraubungen nicht endfest / keine Funktionsprüfung → Schwingungen, beeinträchtigter Systemlauf.

Sicherheitsaspekte und Normen

Der Überstieg ist Teil eines Steigschutzsystems an fester Führung nach EN 353-1 und muss als Gesamtsystem (Leiter/Schiene, Halterungen, Ein-/Ausstieg, Sperren, Fangwagen) geplant, montiert und geprüft werden. Für die Ausstiegsgeometrie werden in der Montageanleitung explizit Bezüge zu DIN 18799-2 und DIN EN ISO 14122-4 genannt.

• Durchgängige Sicherung bis zum vollständigen Übertritt sicherstellen (Fangwagenführung/Entnahme nur an freigegebenen Stellen).
• Bauwerks-/Untergrundtragfähigkeit vor Montage prüfen lassen (Anker-/Dübelhersteller-Vorgaben beachten).
• Wiederkehrende Prüfung inkl. Verschraubungen, Korrosion und Verformungen im Ausstiegsbereich einplanen.

Passende Artikel zur Verwendung (Tractel / FABA)

Für eine vollständige Lösung wird der Gebogene Überstieg mit der passenden FABA A11 Steigschutzleiter oder einer Steigschutzschiene sowie einem kompatiblen Fangwagen kombiniert; für Segmentmontagen sind außerdem Stoßverbinder erforderlich.

• A11 Steigschutzleiter (Leiter mit integrierter Fallschutzschiene)
• Steigschutzschiene A11 (Nachrüstung/Schienensystem)
• Fangwagen (mitlaufendes Auffanggerät, systemkompatibel)
• A11 Stoßverbinder (fluchtende Verbindung von Schienen-/Leitersegmenten)
• Gerader Überstieg (Alternative, wenn kein gebogener Dach-/Deckübertritt erforderlich ist)