Chicago Pneumatic Bohrmaschine (Serie CP1820)

Die CP1820R-Produktserie bietet besonders robuste und präzise Winkelbohrmaschinen für die schwere Metallbearbeitung. Mit leistungsstarken Druckluftmotoren von 1.2 PS (890 W) bis 2.8 PS (2100 W), Drehzahlen zwischen 380 1/min und 480 1/min sowie Kippmomenten von 78.4 Nm bis 196.0 Nm eignen sich diese Maschinen ideal für Bohren, Reiben und Gewindeschneiden in Baustahl, Schmiedestahl und Gusseisen.

Die Morsekegel-Aufnahmen MK 2 bis MK 3 ermöglichen den Einsatz von Industriebohrern, Reibahlen und Gewindebohrern, während der Rechts-/Linkslauf das Gewindeschneiden und das sichere Lösen verklemmter Werkzeuge erleichtert. Ein massives Winkelgetriebe und ein stabiler Gegenhaltegriff sorgen für kontrollierte Kraftübertragung bei großen Bohrdurchmessern.

Die Serie umfasst die Modelle CP1820R22 und CP1820R32 mit Bohrkapazitäten von 22 mm bzw. 32 mm in Stahl, einem Betriebsdruck von 6.3 bar und Luftverbräuchen von 1200 l/min bis 3180 l/min – ausgelegt für den intensiven Dauereinsatz in der Industriewartung und Produktion.

Einsatzbereiche der Bohrmaschinen-Serie CP1820

Die Bohrmaschinen CP1820R22 und CP1820R32 sind für superintensive Bohr-, Reib- und Gewindeschneidarbeiten in Metallbearbeitung, Stahlbau und schwerer Instandhaltung konzipiert.

• Industriewartung & Instandsetzung: Bohren und Gewindeschneiden an Maschinenbetten, Rahmen, Stahlgestellen und Gussgehäusen, z. B. für Nachrüstungen und Reparaturen.
• Stahl- und Anlagenbau: Herstellen von Montagebohrungen, Passungen und Gewindebohrungen in Baustahlprofilen, Trägern und Platten, insbesondere bei größeren Durchmessern bis 32 mm.
• Gießerei- und Schmiedebetriebe: Bearbeitung von Gusseisen und Schmiedestahl, z. B. Aufbohren, Entgraten und Nacharbeiten von Form- und Schmiedeteilen.
• Produktionslinien: Stationärer oder halbstationärer Einsatz in Fertigungsvorrichtungen, z. B. zum Bohren und Gewindeschneiden in Serienbauteilen.
• Schwerer Montageeinsatz vor Ort: Verwendung zusammen mit leistungsfähigen Schraubenkompressoren für Montagearbeiten im Stahl- und Brückenbau.

Dank ihres hohen Drehmoments und der robusten Winkelbauweise ist die Serie CP1820 prädestiniert für Aufgaben, bei denen herkömmliche Pistolenbohrmaschinen an ihre Grenzen stoßen.

Unterschiede der Varianten CP1820R22 und CP1820R32

Die CP1820R-Serie besteht aus zwei Modellen, die sich vor allem in Bohrkapazität, Leistung und Drehmoment unterscheiden und so unterschiedliche Anforderungsprofile abdecken.

• CP1820R22 – 22 mm Winkelbohrmaschine:
  Bohrkapazität 22 mm in Stahl, 7/8 Zoll Bohrfutteraufnahme über Morsekegel MK 2, Leerlaufdrehzahl 480 1/min, Motorleistung 0.89 kW und Luftverbrauch ca. 1200 l/min bei einem Geräuschpegel von etwa 98 dB(A). Ideal für mittlere bis große Bohrungen und Gewindeschneiden bis ungefähr M20 in Baustahl (abhängig von Kernlochdurchmesser und Werkstoff).
• CP1820R32 – 32 mm Hochleistungs-Winkelbohrmaschine:
  Bohrkapazität 32 mm in Stahl, 1-1/4 Zoll Bohrfutteraufnahme über Morsekegel MK 3, Leerlaufdrehzahl 380 1/min, Motorleistung 2.1 kW sowie Luftverbrauch ca. 3180 l/min bei einem Geräuschpegel von etwa 110 dB(A). Für besonders drehmomentintensive Bohrungen und schwere Gewindeschneidarbeiten in massiven Werkstücken ausgelegt.

Technische Daten gemäß TOMANRO Typenseite Bohrmaschine (Serie CP1820) und Chicago Pneumatic Produktdaten.

Häufige Fehler bei Auswahl und Betrieb

Trotz der massiven Auslegung der CP1820R-Bohrmaschinen können typische Anwendungsfehler zu Leistungsverlust, erhöhtem Verschleiß oder sogar Unfällen führen.

• Unzureichende Luftversorgung: Bei großen Luftverbräuchen bis 3180 l/min sind unterdimensionierte Kompressoren oder zu kleine Schlauchquerschnitte (< 13 mm) häufige Fehlerquellen. Dies führt zu Druckabfall, stark sinkendem Drehmoment und Erwärmung des Werkzeugs.
• Falscher Betriebsdruck: Ein Arbeitsdruck deutlich über 6.3 bar erhöht Verschleiß, Geräuschpegel und Rückdrehmomente, während zu niedriger Druck zu „träge“ wirkenden Maschinen und verlängerten Bearbeitungszeiten führt.
• Mangelhafte Schmierung: Fehlt Druckluftwerkzeugöl im Nebelöler oder wird nicht regelmäßig manuell geölt, verschleißen Lamellenmotor und Getriebe schnell, was zu Leistungsverlust und erhöhtem Reparaturaufwand führt.
• Fehlerhafte Reaktionsabstützung: Wird der Gegenhaltegriff nicht korrekt positioniert oder auf eine zusätzliche Drehmomentabstützung verzichtet, können beim Verklemmen des Bohrers hohe Reaktionskräfte auf Arme und Schultern wirken.
• Überdimensionierte oder stumpfe Werkzeuge: Bohr- oder Gewindebohrdurchmesser oberhalb der spezifizierten Kapazität Stahl oder stumpfe Schneiden überlasten Motor und Getriebe und erhöhen das Risiko von Werkzeugbrüchen.
• Unzureichende Werkstückspannung: Große Werkstücke werden gelegentlich nur unzureichend fixiert; beim Verkanten des Bohrers kann sich das Werkstück mitdrehen oder lösen. Werkstücke müssen stets sicher gespannt oder abgestützt sein.

Sicherheitsaspekte und Normen

Die CP1820-Serie ist ein professionelles Druckluftwerkzeug und unterliegt den Anforderungen der europäischen Maschinenrichtlinie 2006/42/EG sowie Normen zur Lärm- und Vibrationsmessung (u. a. ISO 15744 und ISO 20643).

• Bestimmungsgemäße Verwendung: Die Bohrmaschinen sind ausschließlich zum Bohren, Reiben und Gewindeschneiden in Metallen vorgesehen; die Nutzung als Rührwerk oder mit ungeeignetem Zubehör ist unzulässig.
• Luftqualität: Es ist saubere, trockene und geölte Druckluft bei maximal 6.3 bar (90 psi) einzusetzen. Empfohlen wird ein Wartungsaggregat mit Filter, Druckregler und Öler in unmittelbarer Nähe der Maschine.
• Lärm- und Vibrationsschutz: Mit Schalldruckpegeln bis ca. 110 dB(A) ist Gehörschutz zwingend erforderlich. Die Vibrationswerte sind in der Gefährdungsbeurteilung zu berücksichtigen; bei langer Exposition sind Pausen einzuplanen.
• Persönliche Schutzausrüstung: Es sind Schutzbrille bzw. Gesichtsschutz, Schutzhandschuhe, Sicherheitsschuhe und bei Bedarf Atemschutz zu tragen.
• Vermeidung unbeabsichtigten Anlaufens: Vor Werkzeugwechsel, Wartung oder Reinigung ist die Luftzufuhr zu trennen und die Leitung zu entlüften; der Betätigungshebel darf nicht blockiert oder arretiert werden.
• Kein Einsatz in Ex-Zonen: Die CP1820-Bohrmaschinen sind nicht explosionsgeschützt und dürfen nicht in explosionsgefährdeten Atmosphären betrieben werden.