REMA Rollfahrwerk 211

Das Rollfahrwerk 211 von REMA ist eine kompakte Laufkatze zum Verfahren von Lasten entlang eines Trägerflansches, typischerweise in Kombination mit Handkettenzügen oder anderen Hebezeugen. Die Flanschbreite wird über Einstellringe/Passscheiben angepasst, wodurch das Fahrwerk auf viele Trägerprofile (auch mit schrägem Flansch) eingestellt werden kann. Für Betriebssicherheit sorgen u. a. Radbruch- und Kippsicherung sowie eine wartungsfreie Kugellagerung der Stahlräder.

Abbildung: Rollfahrwerk 211 (TOMANRO).

Einsatzbereiche

• Werkstatt & Instandhaltung: Positionieren und Verfahren von Lasten entlang eines Kranträgers
• Montage: temporäre Kranbahnen/Träger als Fahrweg für Handhebezeuge
• Industrie & Lager: manuelles Verfahren von Bauteilen bei begrenztem Platz
• Serviceeinsatz: schnelle Anpassung an unterschiedliche Träger durch einstellbare Flanschbreite

Varianten und Unterschiede

Das Rollfahrwerk ist als Standard-Ausführung 211 sowie als Breitflansch-Ausführung 211 BF verfügbar. Der Hauptunterschied liegt im Einstellbereich der Flanschbreite: BF-Varianten decken größere Flanschbreiten ab und sind für breite Trägerflansche ausgelegt. Wählen Sie die passende Variante immer nach Tragfähigkeit und dem gemessenen Trägerflanschmaß (min./max. Flanschbreite) – zusätzlich muss seitlich ein definiertes Spiel zur Vermeidung von Verkanten verbleiben.

Technische Daten

Die folgende Übersicht zeigt typische Ausführungen nach Tragfähigkeit und Flanschbreiten-Bereich (ohne Preise). Für die Auswahl ist entscheidend, dass das Fahrwerk nach der Einstellung leichtgängig läuft und nicht am Flansch klemmt.

Häufige Fehler in der Praxis

• Falsch eingestellt: zu wenig Spiel führt zu Klemmen, zu viel Spiel zu Schiefstellung und erhöhtem Verschleiß
• Trägerflansch nicht geprüft: Grat, Beschichtungskanten oder Verformungen können Räder beschädigen
• Überlast oder Stoßbelastung: Spitzenlasten über der Tragfähigkeit vermeiden
• Schrägzug: seitliche Kräfte erzeugen Verkanten und zusätzliche Belastung auf Räder/Lager
• Ungeeignete Umgebung: starke Verschmutzung kann Laufeigenschaften verschlechtern (regelmäßig reinigen)

Sicherheitsaspekte und Normen

Das Rollfahrwerk darf nur innerhalb der zulässigen Tragfähigkeit betrieben werden und muss so eingestellt sein, dass es leichtgängig auf dem Träger läuft, ohne seitlich anzuliegen. Für die Baureihe werden EN 12100-1/2 und EN 13157 als Normbezug genannt; beachten Sie zusätzlich die betrieblichen Vorgaben zur wiederkehrenden Prüfung und zur sicheren Kombination mit dem jeweiligen Hebezeug. Vor jedem Einsatz sind Räder, Sicherungen (Radbruch-/Kippsicherung) sowie die Trägertauglichkeit zu prüfen; beschädigte oder schwergängige Fahrwerke dürfen nicht weiterverwendet werden.

Passende Artikel und Zubehör

Typisch wird das Rollfahrwerk 211 mit einem Handkettenzug als verfahrbare Einheit eingesetzt; für REMA-Systeme bietet sich z. B. ein passender REMA Flaschenzug an. Ebenfalls sinnvoll sind geeignete Anschlagmittel (z. B. Schäkel/Anschlagketten) sowie – je nach Anwendung – eine definierte Trägerkennzeichnung und Prüfunterlagen für wiederkehrende Kontrollen. Für Anwendungen mit häufig wechselnder Trägerbreite können alternative REMA-Fahrwerke (z. B. Spindel- oder aufklappbare Ausführungen) die Montage zusätzlich erleichtern.